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Karl Tomm, Prof., Dr. med. (Kurzcharakteristik)
University of Calgary, Canada

Interventives Interviewen
Neue Fragen des Beobachters: Das Modell und aktuelle Erweiterungen

06. – 07. Februar 2009
Freitag und Samstag 10:00 – 18:30 Uhr

Veranstalter: Münchner Familienkolleg
 
22 FB-Punkte

Karl Tomm hat in den letzten 30 Jahren die Entwicklungen im systemischen Feld maßgeblich mitgestaltet und dafür 2006 den Lifetime Achievement Award der American Family Therapy Academy erhalten.
In den 80er Jahren erfasste und systematisierte er die Prinzipien und Formen des zirkulären Fragens, so dass sie zu einem nützlichen systemischen Interview-Leitfaden wurden. Ferner unterstützte er nachdrücklich die Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen des radikalen Konstruktivismus und deren Nutzbarmachung für die systemische Therapie. Sein Konzept des Interventiven Interviews hat sich bis heute als äußerst hilfreich erwiesen. Weltweit wird das Modell in Fort- und Weiterbildungsprogrammen gelehrt und von Praktikern angewendet.
Im vergangenen Jahr hat Karl Tomm sein Modell des Interventiven Interviewens auf Anregung von Carsten Hornstrup, einem dänischen Organisationsberater, überarbeitet und erweitert. Er fügte den ursprünglichen Dimensionen weitere hinzu: „kontextbezogene Fragen“, „Meta-Fragen“ und die Dimension „von Unklarheit zur Transparenz“. Diese dritte Dimension soll den „flüssigen Zustand des Gewahrseins“ innerhalb der Personen und zwischen den am Interview beteiligten Personen aufzeigen. Diese Änderungen können die Möglichkeiten des Beraters im Interviewprozess enorm bereichern.

Karl Tomm wird zunächst das ursprüngliche Modell des Interventiven Interviewens vorstellen und dann die Änderungen und Ergänzungen erläutern. Am Beispiel des „Internalisierten Anderen“ wird er dann eine der Techniken demonstrieren, die er gemeinsam mit David Epstein aus der Arbeit mit dem Interventiven Interviewen entwickelt hat. Diese Technik geht von einer sozialkonstruktionistischen Perspektive aus und sieht „eine Person“ als ein selbst-bewusstes Individuum, das sich durch soziale Interaktion entwickelt; das eigentliche „Selbst“ wird durch eine „internalisierte Gemeinschaft“ konstituiert. Folgt man dieser Annahme, so kann jedes Mitglied dieser Gemeinschaft als ein „Internalisierter Anderer“ innerhalb des Selbst interviewt werden; auf diese Weise kann die eigene Bewusstheit der interviewten Person hinsichtlich des Erlebens von anderen Personen beträchtlich erweitert werden.

Methodik: Theoretische Erläuterungen, Videoausschnitte, Übungen, evtl. Live-Interview.

Literatur: Tomm, K. (1994): Die Fragen des Beobachters, Heidelberg: Auer-Verlag. Eine Liste mit Karl Tomms englischsprachigen Publikationen kann vom MFK-Sekretariat angefordert werden.

Kurssprache: Englisch mit Übersetzung
 
Ort: München
 
Kursgebühr: 
bei Anmeldung bis 15. Dezember 2008: 215,00 EUR
bei Anmeldung danach: 250,00 EUR
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